Frauen in Männerdomänen

7. Dezember
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Die Businesswelt – noch immer eine Domäne, die von männlichen Strukturen geprägt ist. Frauen, die sich in diesem Umfeld bewegen, erleben oft ein diffuses Gefühl des Unwohlseins, ohne genau benennen zu können, warum.  

Doch der Grund dafür liegt nicht bei den Frauen selbst, sondern in den jahrhundertealten patriarchalen Strukturen, die unsere Gesellschaft und insbesondere die Arbeitswelt prägen.  

In diesem Artikel wird beleuchtet, wie Frauen die Businesswelt verstehen, sich darin bewegen und sie aktiv mitgestalten können – ohne sich selbst dabei zu verlieren.  

Warum sich Frauen in der Businesswelt oft fremd fühlen 

Die Arbeitswelt, wie wir sie heute kennen, hat sich über Jahrhunderte aus einer männlich geprägten Kultur entwickelt. Angefangen bei den strikten Hierarchien des Militärs bis hin zu den klaren Strukturen der Industrialisierung: Männer prägten die Regeln, Prozesse und sogar das Erscheinungsbild von Büros.  

Frauen, die sich heute in dieser Welt bewegen, treten in einen „Männerverein“ ein – ähnlich wie in eine Männer-WG, in der sie als Gast eingeladen wurden, aber nicht wirklich mitentscheiden durften, wie alles eingerichtet ist. Die Atmosphäre, die Prozesse und sogar die Gesprächskultur sind oft so gestaltet, dass Frauen sich fremd fühlen.  

Dieses Fremdsein äußert sich in kleinen Dingen: in der kühlen Atmosphäre von Chefetagen, die vor allem Glas, Metall und Schwarz dominieren, oder in der Gesprächskultur, die von Dominanz und Wettbewerb geprägt ist. Für viele Frauen fühlt sich das schlichtweg nicht nach „ihrem“ Raum an.  

Das Problem liegt nicht bei den Frauen 

Ein häufiges Missverständnis ist, dass Frauen denken, mit ihnen stimme etwas nicht, wenn sie sich in der Businesswelt unwohl fühlen. Doch dieses Unwohlsein hat tiefere Ursachen. Es ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der Frauen gezwungen waren, sich auf den häuslichen Bereich zu beschränken, während Männer die öffentlichen und beruflichen Räume dominierten.  

Frauen, die heute Karriere machen, müssen nicht nur in einer männlich geprägten Welt bestehen, sondern oft auch gegen die innere Stimme kämpfen, die ihnen Unsicherheiten einredet. Diese Stimme ist das Resultat von Generationen, die Frauen beigebracht haben, sich anzupassen, statt ihre eigenen Bedürfnisse und Ideen durchzusetzen.  

Der Instinkt: Gefahr in männlich dominierten Räumen 

Ein weiterer Grund, warum Frauen sich in bestimmten beruflichen Situationen unwohl fühlen, ist tief in unserem evolutionären Instinkt verwurzelt.  

Über Jahrhunderte war es für Frauen gefährlich, allein in männlich dominierte Räume zu gehen. Auch wenn wir heute in einer modernen Gesellschaft leben, signalisiert unser Instinkt in solchen Situationen immer noch „Gefahr“.  

Dieses Gefühl kann dazu führen, dass Frauen sich zurückhalten, anstatt sich aktiv einzubringen. Doch die gute Nachricht ist: Wir können diesen Instinkt bewusst wahrnehmen, ihm Raum geben und trotzdem mutig handeln.  

Wie Frauen ihren Platz einnehmen können 

Die Lösung liegt nicht darin, die männlich geprägte Businesswelt zu meiden oder sich ihr vollständig anzupassen. Vielmehr geht es darum, als Frau den eigenen Platz einzunehmen und die Räume mitzugestalten.  

1. Das eigene Unwohlsein akzeptieren: 

Es ist völlig normal, sich in bestimmten Situationen unsicher oder unwohl zu fühlen. Statt diese Gefühle zu unterdrücken, können Frauen sie annehmen und sich bewusst machen, dass sie nichts mit persönlichem Versagen zu tun haben.  

2. Sich Schritt für Schritt einbringen: 

Jeder Beitrag, den Frauen leisten – sei es in Besprechungen, Projekten oder bei Entscheidungen – hinterlässt Spuren. Indem sie ihren persönlichen „Fingerabdruck“ hinterlassen, verändern sie die Kultur und Atmosphäre in Unternehmen langfristig.  

3. Räume aktiv gestalten: 

Frauen sollten sich nicht damit zufriedengeben, einfach nur geduldet zu sein. Vielmehr können sie aktiv an der Gestaltung der Unternehmenskultur teilnehmen. Das beginnt bei der Gesprächskultur und reicht bis hin zur Veränderung von Prozessen und Strukturen.  

Die Stärke der Diversität 

Es ist wichtig zu betonen, dass es nicht „die eine“ weibliche Perspektive gibt. Frauen sind genauso vielfältig wie Männer, und diese Diversität ist eine der größten Stärken, die sie in die Businesswelt einbringen können.  

Indem Frauen ihre individuellen Stärken und Perspektiven einbringen, tragen sie dazu bei, Unternehmen dynamischer, kreativer und erfolgreicher zu machen. Studien zeigen immer wieder, dass Teams, die divers aufgestellt sind, bessere Ergebnisse erzielen und innovativer arbeiten.  

Warum es auch für Männer wichtig ist 

Die Veränderung von patriarchalen Strukturen ist nicht nur im Interesse von Frauen, sondern auch von Männern. Viele Männer leiden unter den starren Rollenbildern, die von ihnen Dominanz und Härte erwarten.  

Eine Businesswelt, die auf Offenheit, Vielfalt und Zusammenarbeit setzt, bietet auch Männern die Möglichkeit, sich freier und authentischer zu entfalten.  

Die Businesswelt ist im Wandel, doch es liegt an uns, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Frauen können und sollten ihre Plätze einnehmen – mit Mut, Klarheit und der Bereitschaft, sich einzubringen.  

Jede Frau, die ihre Stimme erhebt, die ihre Ideen einbringt und die Räume für sich gestaltet, hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Und dieser Eindruck verändert die Welt – eine Entscheidung, ein Gespräch und ein Projekt nach dem anderen.  

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Frauen in Männerdomänen

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