4 Tipps, wie du mit Mansplaining souverän umgehst

17. Dezember
Select Dynamic field

Viele Frauen kennen das: Du bist Expertin in einem Thema, doch jemand erklärt dir ungefragt, wie die Dinge „wirklich“ funktionieren – obwohl du längst Bescheid weißt.  
Dieses Phänomen nennt sich Mansplaining und sorgt schnell für Frustration.  
 
Doch wie gehst du mit solchen Situationen um, ohne dich aus der Ruhe bringen zu lassen? 

In diesem Artikel erfährst du, wie du Mansplaining erkennst, souverän reagierst und gleichzeitig deine eigene Stärke und Gelassenheit bewahrst. 

Was ist Mansplaining und warum passiert es so oft? 

„Mansplaining“ beschreibt eine Situation, in der Männer ungefragt und unnötig Frauen etwas erklären, unabhängig davon, ob sie bereits Expertenwissen besitzen.  
 
Der Begriff setzt sich aus „Man“ (Mann) und „Explain“ (erklären) zusammen und bezeichnet ein Verhaltensmuster, das viele Frauen in ihrem Berufs- und Privatleben kennen. 

Dieses Verhalten hat historische und kulturelle Wurzeln.  
Über Jahrhunderte hatten Männer Zugang zu Bildung und Wissen, während Frauen ausgeschlossen blieben. Männer wurden zu den vermeintlichen „Hütern des Wissens“, und diese Rollenbilder prägen viele unserer Verhaltensmuster bis heute – bewusst oder unbewusst. 

Doch Mansplaining passiert nicht nur aus Überheblichkeit. Häufig liegt Unsicherheit dahinter. Manche Menschen – nicht nur Männer – neigen dazu, in angespannten Situationen übermäßig zu reden, um sich selbst sicherer zu fühlen. 

Warum der Begriff Mansplaining auch problematisch sein kann 

Der Begriff Mansplaining kann helfen, patriarchale Muster zu erkennen und zu benennen. Doch gleichzeitig birgt er die Gefahr, die eigene Sichtweise einzuschränken.  
Wenn du eine Situation sofort als Mansplaining etikettierst, kannst du dich emotional blockieren und die Chance auf einen offenen Dialog verpassen. 

Ein Beispiel aus meinem Coaching zeigt, wie ein Perspektivwechsel helfen kann: Eine Teilnehmerin berichtete, dass ein Kollege sie bei einem Fachkongress zu einem Thema „belehrt“ hatte, in dem sie Expertin ist.  
 
Auf den ersten Blick schien dies ein klassischer Fall von Mansplaining zu sein. Doch bei genauer Betrachtung stellte sich heraus, dass der Kollege einfach unsicher war und versuchte, das Gespräch auf einem ihm vertrauten Terrain zu führen. 

Indem sie diese Perspektive einnahm, konnte sie die Situation entspannter sehen und selbst souveräner reagieren. 

4 Tipps, wie du mit Mansplaining souverän umgehst 

  1. Hinterfrage deine Interpretation 
    Bevor du dich über das Verhalten ärgerst, frage dich: Gibt es eine andere Erklärung für die Situation? Könnte Unsicherheit oder Unwissenheit eine Rolle spielen? Diese Sichtweise kann helfen, dich emotional zu entlasten und offener zu bleiben. 
  1. Setze klare Grenzen 
    Es ist wichtig, freundlich, aber bestimmt zu kommunizieren, wenn du eine Erklärung nicht brauchst. Zum Beispiel: 
  1. „Danke, das weiß ich bereits. Was mich mehr interessiert, ist …“ 
  1. „Ich schätze dein Engagement, aber ich habe bereits viel Erfahrung in diesem Bereich.“ 

Auf diese Weise kannst du die Kontrolle über das Gespräch übernehmen, ohne konfrontativ zu wirken. 

  1. Nutze die Chance, dich zu positionieren 
    Situationen von Mansplaining können auch Gelegenheiten sein, deine eigene Expertise klar darzustellen. Nutze solche Momente, um selbstbewusst deinen Standpunkt zu erklären und deine Kompetenz zu zeigen. 
  1. Perspektivenwechsel statt Widerstand 
    Überlege, ob der Gesprächspartner möglicherweise unsicher ist oder einfach einen Gesprächseinstieg sucht. Diese Sichtweise kann helfen, die Situation entspannter anzugehen und mit mehr Verständnis zu reagieren – ohne dabei deine eigenen Grenzen zu vernachlässigen. 

Wie du Souveränität und Selbstbewusstsein bewahrst 

Mansplaining kann uns emotional herausfordern, vor allem, wenn wir uns nicht ernst genommen fühlen. Doch dein Umgang mit solchen Situationen ist entscheidend. 
 
Indem du gelassen bleibst, klare Grenzen setzt und die Perspektive des Gegenübers verstehst, kannst du die Kontrolle über das Gespräch behalten und gleichzeitig deine Kompetenz unter Beweis stellen. 

Ein Perspektivwechsel hilft dir, stärker aufzutreten. 

Wenn du statt Wut oder Frustration Verständnis zeigst, hast du die Möglichkeit, die Dynamik im Gespräch zu ändern. Das bedeutet nicht, dass du alles hinnehmen sollst – im Gegenteil.  
 
Indem du jedoch den Fokus auf Lösungen legst, zeigst du Stärke und lenkst das Gespräch auf Augenhöhe. 

Warum Verständnis mehr bewirkt als Widerstand 

Widerstand erzeugt häufig nur zusätzlichen Stress. Wenn du jedoch mit Verständnis und Selbstbewusstsein agierst, kannst du die Kontrolle über die Situation behalten und sogar eine konstruktive Verbindung herstellen. 

Dies bedeutet auch, dass du deine eigene Haltung hinterfragen kannst: Fühle ich mich wirklich herabgesetzt, oder hat die andere Person einfach unbeholfen reagiert?  
Indem du diese Fragen stellst, schützt du dich vor unnötiger emotionaler Belastung und stärkst gleichzeitig deine eigene Position. 

Wie dieser Ansatz dich langfristig stärkt 

Dein Umgang mit Mansplaining ist nicht nur eine Frage des Augenblicks, sondern auch ein Teil deiner langfristigen Selbstentwicklung.  
 
Wenn du lernst, gelassen zu reagieren und souverän aufzutreten, stärkst du deine persönliche Ausstrahlung und wirst als Führungspersönlichkeit wahrgenommen. 

Das gilt besonders im Beruf: Wenn du nicht in emotionalen Reaktionen verharrst, sondern dich konstruktiv und selbstbewusst positionierst, setzt du ein klares Signal – für dich selbst und für andere.  
 
So kannst du langfristig Veränderungen bewirken, ohne dich von patriarchalen Mustern ausbremsen zu lassen. 

Buch-Tipp

"BESSER ALS PERFEKT"


Wenn Frauen aufhören, «perfekt» sein zu wollen, dann passiert etwas Wunderbares: Sie werden mutig, sichtbar, authentisch und entspannt.

Mansplaining souverän meistern

Das könnte dich auch interessieren

>